Gedanken zum nachgeholten Osterfeuer – ein Kommentar von Ulrich Dammann
Das Osterfeuer jetzt am vergangenen Mittwoch – am Vorabend des Feiertags Christi Himmelfahrt – war ganz klar eine Nachholeveranstaltung, denn zum eigentlichen Termin – am Samstagabend vor Ostern – war es viel zu trocken und damit zu gefährlich gewesen. Damals hatte überhaupt kein Osterfeuer in unserer Region entzündet werden dürfen.
Man kann über die Tradition eines Osterfeuers kritisch denken, zum Beispiel was die damit verbundene Feinstaubbelastung unserer Umwelt angeht, doch ich sehe auch und vor allem Positives. Zuerst einmal ist es ein Ort der Kommunikation. Die Einwohner, die dem Einladungszettel in ihrem Briefkasten gefolgt sind, konnten wieder einmal zusammen stehen und sich miteinander unterhalten. Bestenfalls schaffen solche Veranstaltungen in der Summe ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Würde es sie nicht geben, verkämen unsere Dörfer zu reinen Schlafstätten.
Zum anderen ist das gefahrlose Abbrennen eines derartigen Feuers eine Einsatzaufgabe mit Ausbildungspotential für unsere Feuerwehr, die an einem solchen Abend eben nicht nur für Bier, Brause und Bratwurst sorgt, sondern wenn nötig blitzschnell für unsere Sicherheit da ist.
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Das kleine Bild ganz unten rechts – ich habe es hier noch einmal vergrößert mitgebracht – war der Grund, warum es im redaktionellen Bereich vom Nuthe-Blättchen zu einer Verzögerung gekommen ist. Ich stehe aber auch zu diesem Foto, weil wir als Menschen kein Recht haben, Tiere, insbesondere höhere Arten, wie Vögel, Säugetiere, darunter auch speziell den zurückkehrenden Beutegreifer Wolf ganz nach Belieben wieder auszurotten oder gnädig leben zu lassen.
[Anm. d. Red.: Der auf dem Foto zu lesene Spruch bezieht sich auf den Wolf, der auf der Rückseite einer Jacke zu sehen ist, die eine Besucherin am Abend des Maifeuers getragen hat.]
Wir Menschen sollten uns selbst und unsere Haus- und Nutztiere schützen und die Natur ihr Gleichgewicht finden lassen. Wir Menschen sind Teil der Natur – ohne sie wären wir nicht. Das Gegensatzpaar: Hier der Mensch – da die Natur, halte ich für völligen Quatsch. Dass manche Leute zur Natur, der ich mit Ehrfurcht gegenüber stehe, auch Gott sagen, sei ihre Sache. Zumindest soviel spricht für die göttliche These: Je mehr Wissen die Naturwissenschaften ansammeln, um so mehr neue Fragen tun sich auf. Ein Ende der Forschung ist nicht zu erwarten.
![](http://www.nuthe-blaettchen.de/wp-content/uploads/2019/06/DSC00474_20190529b2k.jpg)
Die Trägerin der Jacke hat sie übrigens als Fan-Artikel auf den Störtebeker-Festspielen erworben.