„Der Rest vom Fest…“

Statt eines wehmütigen Abschieds von den gemütlichen Weihnachtsfeiertagen und vom alten Jahr 

begrüßten wir gestern in Zernitz beim bekannten Weihnachtsbaumverbrennen mit Lagerfeuerstimmung das junge Jahr 2019!

Ein Prasseln, ein Zischen, knistern und knattern bis einer der Wehrmänner mit kühnem Schwung aus sicherem Abstand den nächsten Baum nachlegte. Und im Nu schoss das Feuer in die Höhe, Funkenregen stiebte in den Nachthimmel und der Anblick flößte mir einen gewissen Respekt ein und auch Faszination an der Gefährlichkeit eines solchen Feuers. 

Man empfindet gut nach, wie dieses mächtige Element in vielen Ritualen und Kulten magische Bedeutung hat, verehrt und zugleich gefürchtet wird oder als Symbol der Reinigung und Erneuerung gedeutet wird. Ich möchte am liebsten den nass-kalten Winter mit jedem laut knisternd, lodrigen Nadelbaum in den dunklen Himmel schicken und mich an seiner Glut wärmen und in Gedanken ein bisschen auf neue, wärmende Sonnenstrahlen in den nächsten Tagen hoffen. 

Wenn nun der Rest vom Fest in Flammen aufgegangen ist, haben wir Weihnachten 2018 nur noch unter „schöne Erinnerungen“ abgelegt.

Fröstelnd standen wir beisammen mit einem Becher Glühwein und rückten näher in die Wärme, in der Gewissheit, dass das Feuernest stets unter bester Kontrolle war. Und auch mit gegrillter Bratwurst, Fettpemmen und Schokoschnitten führten wir nette Gespräche über die vergangenen Feiertage, über das spätherbstliche Wetter und die Vorfreude auf die kommenden Monate und eine spannende Zeit, die das neue Jahr für uns im Gepäck hat. Die dick eingemummelten Kinder ließen wir dabei nicht aus den Augen, die noch so mancherlei Trockenes in der Dunkelheit fanden, um ihren Beitrag zum Neujahrsfeuer beizusteuern und spaßig drumherum zu tanzen.  

Doch den Blick wenden sie nicht ab vom wilden Flammentanz, der mit dem flackernden Schein eine eigenartige Atmosphäre an diesem Abend verbreitet: ein wenig Abenteuer, geheimnisvoll. So wie das Jahr, das vor uns liegt!

Herzliche Grüße 

Ines Käsdorf

Vielen Dank an Maarten für die schönen Bilder! 

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